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Unser Pflegekonzept

Pflegemodell nach Monika Krohwinkel

Monika Krohwinkel ist Professorin für Pflege an der Fachhochschule Darmstadt. Sie veröffentlichte erstmals 1984 ihr konzeptionelles Modell der Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens. 1991 wurde das Modell in einer abgeschlossenen Studie an Apoplexie Erkrankten und deren Bezugspersonen erprobt und weiterentwickelt. Diese Studie war die Erste von einer Pflegenden durchgeführte wissenschaftliche Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit in Deutschland. Sie befasste sich mit der ganzheitlich rehabilitierenden Prozesspflege am Bespiel von Apoplexie Erkrankten.

Monika Krohwinkel macht folgende Kernaussagen in ihrem Konzept der fördernden Prozesspflege:

Mensch

Als Mensch werden der Patient sowie die Bezugspflegeperson bezeichnet. Krohwinkel sieht den Menschen als „einheitliches, integrales Ganzes, das mehr und anders ist als die Summe seiner Teile, mit seiner Identität und Integrität“ (Rogers, 1970). Der Mensch ist ein durch Erfahrung geprägtes Lebewesen und er ist fähig, sich zu entwickeln, zu wachsen und sich selbst zu verwirklichen unabhängig von Alter, Krankheit und Behinderung.

Umgebung

In der ganzheitlichen Sicht ist die Umgebung der wesentliche Faktor für das Leben,
die Gesundheit und das Wohlbefinden. Mensch und Umgebung sind wechselseitig beeinflussende Systeme. Zur Umgebung zählen neben allen Lebewesen, auch ökologische, physikalische, materielle und gesellschaftliche Faktoren.

Gesundheit und Krankheit

Monika Krohwinkel definiert Krankheit und Gesundheit als dynamischen Prozess. Die Pflegekräfte konzentrieren ihre Arbeit nicht nur auf medizinisch defizitäre Befunde, sondern sie beziehen die Ressourcen des Menschen mit ein, die es zu stützen, zu fördern und zu erhalten gilt. Als Gesundheit wird die Lebensqualität bezeichnet, die der pflegebedürftige Mensch für sich als Wohlbefinden und Unabhängigkeit definiert.

Pflege

Die primär pflegerische Zielsetzung des Modells ist das Erhalten, Fördern bzw.
Wiedererlangen von Unabhängigkeit, Wohlbefinden und Lebensqualität des
pflegebedürftigen Menschen in seinen Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens. Um dies umzusetzen, sind insbesondere die Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person und/oder ihre persönliche Bezugsperson (Angehörige/Lebenspartner/Freunde) gezielt zu erfassen, zu stützen und zu fördern.
Diese Ziele bleiben bestehen, unabhängig davon, ob der pflegebedürftige Mensch gesund, krank, behindert oder sterbend ist. Der professionellen Pflege stehen fünf grundlegende Methoden zur Hilfeleistung zur Verfügung:

Das AEDL Strukturmodell

Krohwinkel bringt pflegerische Bedürfnisse in Zusammenhang mit Aktivitäten und existentielle Erfahrungen des Lebens, die sie in Ihrem Modell beschreibt. Sie benennt 13 Bereiche, die untereinander in Wechselbeziehung stehen, aber keiner Hierarchie unterliegen. Um den Menschen ganzheitlich zu sehen, muss neben der jeweils einzelnen Betrachtung jeder AEDL auch ihre Auswirkungen auf die anderen AEDL Bereiche berücksichtigt werden.